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2003-09-25 10:00
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bürgermeister häupl
soll delogierungen sofort abstellen
| Jerusalem: "Bis zu 800 Kinder pro
Jahr aus Gemeindewohnungen delogiert"
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Sozialsprecherin Susanne
Jerusalem, Wohnsprecher David
Ellensohn
Anlässlich der heutigen
aktuellen Stunde der Grünen im Gemeinderat zum
Thema "Sozialabbau in Wien – jährlich werden
3000 Menschen aus Gemeindewohnungen delogiert" -
stellen Sozialsprecherin Gemeinderätin Susanne
Jerusalem fest und Wohnsprecher David Ellensohn
fest, dass die Zahl der Delogierungen aus
Gemeindewohnungen kontinuierlich ansteige.
Nachdem Armut und Arbeitslosigkeit ebenfalls
weiter im Steigen seien, wäre es hoch an der
Zeit, dass Wien eine Kurskorrektur vornehme.
Gemeinderätin Jerusalem: "Wien soll damit
aufhören, den Sozialabbau der schwarz-blauen
Bundesregierung durch hausgemachten Sozialabbau
der Stadt Wien zu verstärken".
Obdachlosigkeit mache physisch und
psychisch krank. Soziale Ausgrenzung,
Einsamkeit, häufig auch Identitätsverlust seien
die bekannten Begleiterscheinungen, so
Gemeinderätin Susanne Jerusalem.
Arbeitslosigkeit und unmäßiger Alkoholkonsum
seien häufige Folgen von Obdachlosigkeit. Unter
den 3000 delogierten Menschen befänden sich
geschätzte 600 bis 800 Kinder und Jugendliche.
Leider weigere sich die Stadt seit
Jahren genaue Zahlen bekannt zu geben, da diese
angeblich nicht erhoben werden. Es sei aber
jedenfalls festzustellen, dass sich
Obdachlosigkeit auf die Entwicklung von Kindern
und Jugendlichen katastrophal auswirke. Derart
stigmatisierende und demütigende Erfahrungen
seien psychisch äußerst belastend. Gemeinderätin
Jerusalem: "Wenn der Bürgermeister seine eigenen
Worte ernst nimmt, muss er Delogierungen von
Kindern und Jugendlichen sofort
abstellen."
Delogierungen seien aber
nicht nur sozialpolitisch unsinnig, sie seien
auch unwirtschaftlich. Wie eine Studie der
Fachstelle für Wohnungssicherung (FAWOS)
nachwiese, sei Delogieren inklusive Folgekosten
der Reintegration um sage und schreibe 8 Mal
teurer als das Vermeiden einer Delogierung.
Jeder vernünftig denkende Mensch frage sich
daher, warum die Stadt Wien unbedingt viel Geld
dafür ausgeben wolle, um Leid zu schaffen und
Sozialabbau zu betreiben. Die Erklärung sei
leider in der Bürokratie begründet. "Wiener
Wohnen" sei bei Stadtrat Faymann angesiedelt und
delogiere um zu sparen und "Wien sozial", das
derzeit bei Stadträtin Laska ressortiere trage
die enormen Folgekosten. Gemeinderätin Susanne
Jerusalem dazu: "Jeder Stadtrat schaut nur auf
das eigene Budget, zum Handkuss kommen die
Einkommensschwachen."
Wohnsprecher David
Ellensohn verweist auf die wichtige soziale
Funktion des sozialen Wohnbaues.
Gemeindewohnungen würden aber immer teurer und
erfüllten diese Funktion nicht mehr in
befriedigendem Ausmaß. Gemeinderat Ellensohn:
"Beim roten Wien ist der Lack ab, Wien
rostet".
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