SCHMITTI IM KARNEVAL

Unser Dorf

Das kölsche Grundgesetz

Et kölsche Jrundjesetz, so alt wie Köln selbst und (wie soll es auch anders sein?) mit 11 Paragraphen:


§ 1 Sieh den Tatsachen ins Auge (Es ist, wie es ist): Et es, wie et es

§ 2 Habe keine Angst vor der Zukunft (Es kommt, wie es kommt): Et kütt, wie et kütt

§ 3 Lerne aus der Vergangenheit (Es ist noch immer gut gegangen):

Et hätt noch immer jot jejange

§ 4 Jammere den Dingen nicht nach (Was weg ist, ist weg): Wat fott es, es fott

§ 5 Sei offen für Neuerungen (Nichts bleibt, wie es war): Et bliev nix wie et wor

§ 6 Sei kritisch, wenn Neuerungen überhand nehmen (Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit):
Kenne mer nit, bruche mer net, fott domet

§ 7 Füge Dich Deinem Schicksal (Was willst Du machen?): Wat wellste maache?

§ 8 Achte auf Deine Gesundheit (Mach's gut aber nicht zu oft): Mach et jot ävver nit ze off

§ 9 Stelle immer die Universalfrage (Was soll der Quatsch?): Wat soll dä Quatsch?

§ 10 Komme dem Gebot der Gastfreundschaft nach (Trinkst Du einen mit?): Drinkste eine met?

§ 11 Bewahre Dir eine gesunde Einstellung zum Humor (Da lachst Du Dich kaputt): Do laachste Dich kapott

Kölsche Schimpfwörter
 


Aap
Der Kölner hat ein Faible für Säugetiere, und hier ganz besonders den Affen. Also bleiben Vergleiche wie "Do jeis wie en Aap - Du gehst wie ein Affe!" nicht aus. Mit der Bezeichnung "Affe" kann allerdings auch Negatives ausgedrückt werden. Fies gemeint ist immer der Ausruf "Do Aap!"

Aapefott
Das Gesäß des Pavians wird gerne mit dem Gesicht eines hocherbosten Menschen (mit rot angelaufenem Gesicht) verglichen: "Do häs e Jeseech wie en Aapefott - Du hast ein Gesicht wie ein Affenhintern!"

Aaschkröffer, -kruffer
Bezeichnung für Menschen, die sich bei anderen anbiedern oder einschleimen. Beispiel: "Do krüffs jo dingem Baas bes aan de Scholder en der Aasch - Du kriechst ja Deinem Chef bis an die Schultern in den Arsch.

Ähzezäller
Wörtlich: Erbsenzähler - bezeichnet unangenehme, kleinkarierte Geizhälse.
AppeltaatsjeseechWörtlich: Apfeltorten(-gesicht) Bezeichnung für Menschen mit einem knallrunden, aufgeschmennten Gesicht.

Aprelsjeck
Ans
tatt: "April, April!" sagt man in Köln zu jemanden, den man am 1. April hereigelegt hat: "Aprelsjeck, Aprelsjeck!"

Bajaasch
Gemeint ist hiermit die gesamte "bucklige Verwandtschaft", die, wenn sie zu Besuch kommt, das ganze Haus auf den Kopf stellt. Kann aber auch eine Bezeichnung für die lästigen Nachbarn sein, mit denen man nichts zu tun haben will.

Bangendresser
Ein so großer Angsthase, daß er sich beim kleinsten Schreck direkt in die Hose macht (auch Bangeschesser).

Bettdresser
Ein ganz erbärmlicher, feiger Hund.

Bierbalch
Zu viel Biergenuß verursacht einen solchen Bierbauch.

Büggelschnigger
Wörtlich: Beutelschneider. Gemeint ist ein Wucherer.

Döppcheskicker
Wörtlich: Topfgucker! Eigentlich eine Person, die sich ausgiebig um den Haushalt kümmert. Heute aber eher verächtlich für einen Hausmann.

Döskopp
In der Schule nicht aufpassen und im späteren Leben ständig Tagträume haben und dadurch alles verpassen. Auch: Schlofmötz!

Dreckhammel
Bezeichnet eine Person, die sich nur in beschmutzter Kleidung wohlfühlt.

Driesjesfäjer
Wörtlich: Latrinenreiniger! Bezeichnet einen stark riechenden Menschen.

Drömeldier
Wörtlich: Trampeltier. Eine recht harmlose Bezeichnung für eine unaufgeweckte Person.

Drüjje Pitter
Bezeichnet einen kalkulierenden Menschen, der absolut langweilig ist und überhaupt keinen Humor besitz. Also auch kein guter Gesellschafter.

Düsseldorfer
Dies ist wohl eines der tödlichsten Schimpfwörter, die man in Köln aussprechen kann, da die Nachbarstadt dem Kölner absolut verhaßt ist.

Fedderfuchser
Eine verächtliche Bezeichnung für einen Schreiber oder Schriftsteller, wenn er durch seine Schreiberei andere ärgert.

Ferkeskopp
Wörtlich: Ferkelskopf. Entweder eine verächtliche Bezeichnung für einen Menschen mit einem unförmigen Kopf oder für eine Person, die ständig anstößige Gedanken hat.

Herrjottsdöppe
Ähnlich wie bei dem Betrüger verhält es sich auch mit dem "Döppe" (Schüssel), also dem Dummkopf.

Hungksfott
Eines der schlimmsten Schimpfworte in Köln für einen Schurken, der so niederträchtig ist, daß er nur mit dem Geschlechtsteil eines Hundes verglichen werden kann.

Jeck
Dies dürfte wohl eines der beliebtesten und meist gebrauchten Wörter in der Kölner Mundart sein. Einfach aus dem Grund, weil man es fast überall einsetzen kann. Gemeint sein kann ein Verrückter, ein Dummer, ein Durchgedrehter, ein Tolpatsch aber ebenso auch ein Übermütiger oder total Verliebter. Die Steigerung des Wortes kann auch "stabeljeck" oder "knatschjeck" sein. Jeck kann aber auch Verwunderung ausdrücken: Wenn jemandem zum Beispiel eine unglaubliche Geschickte erzählt wird, sagt dieser als Antwort: "Do Jeck!" Genau so ist "Do Jeck!" aber auch aus Betroffenheit genannt werden, wenn man eine schlimme Geschichte erzählt bekommt. Weitere Möglichkeiten gibt es auch mit Zusätzen: "ärme Jeck", "halve Jeck", "verdötschte Jeck". Letztendlich kann man natürlich "jeck op jet" sein, also "verrückt auf etwas" oder "vernarrt in etwas". Da die Kölner so verrückt auf den Karneval sind, werden auch viele von ihnen als "Fastelovendsjeck" tituliert!

Jungejeck, Jungeläufer
Bei solch einem Mädchen hat ein Junge überhaupt keine Arbeit. Sie ist toll und ganz und gar versessen und scharf auf das andere Geschlecht. Weil es aber fast jedem Jungen hinterherläuft, wird der einzelne doch nicht glücklich mit ihr.

Kabänes
Alles, was groß, kräftig, wichtig und gewichtig ist, wird so genannt. So zum Beispiel eine große Beule, eine große Kartoffel oder eine besonders große Einkaufstüte. Auch ein extrem großer und breitschultriger Mann ist ein Kabänes.

Kallendresser
Wörtlich und hart übersetzt handelt es sich hier um einen "Regenrinnen*******r". Zu früherer Zeit waren dies meistens Dachdecker, die während ihrer Arbeit keine Lust hatten, extra für ihre Notdurft in den Hinterhof hinabzusteigen oder Menschen, die auf dem Dachboden lebten und denen der Weg zum Klo zu weit war. Der "Kallendresser" ist heute in Köln zu bewundern, nämlich als Figur, die im Giebel eines Hauses gegenüber dem Rathaus angebracht ist und den Ratsmitgliedern das an Götz von Berlichingen erinnernde entblößte Hinterteil entgegenstreckt. Grundsätzlich werden aber in der heutigen Zeit mit diesem Schimpfwort Schmutzfinken bezeichnet.

Kaventsmann
Diese Bezeichnung kommt ursprünglich aus dem Friesischen und tituliert eigentlich einen riesigen Kerl. Heutzutage wird dieses Wort aber für alles Große angewandt: Autos, Körperteile, Häuser, etc.

Kloochschesser
Einfach übersetzt: Klug*******r/Besserwisser. Mehr Erklärung benötigt es hier wohl nicht.

Kniesbüggel
In Köln wird Dreck, der klebrig und fest haftend ist, als Knies bezeichnet. Genauso hält der hier bezeichnete Mensch an seinem Eigentum fest. Er ist also ein Geizkragen (s. auch Mömmesfresser). Weitere Bezeichnungen sind Knieshungk (-hund), Knieskopp (-kopf) oder Kniesohr.

Korinthekacker
Gemeint ist hier natürlich eine Form des Erbsenzählers, der jeden Pfennig 3 mal herumdreht und sich anderen gegenüber absolut kleinlich verhält.

Krötsch
Bezeichnet werden mit diesem Wort hauptsächlich Männer, die ständig kränkeln und besonders wehleidig und empfindlich sind. Natürlich können auch auch sehr zimperliche Frauen so genannt werden.

Latzendresser
Zu früheren Zeiten mußte die Notdurft, als es noch nicht so viele Toiletten gab, in den meisten Fällen über eine Latte (Latz) verrichtet werden. Wer jedoch zu späterer Zeit, als die "ordentlichen" Toiletten Einzug in den Haushalten hielten, immer noch über diese Latte "machte", galt als armselig und schmuddelig. Heutzutage bezieht sich die "Latz" nur noch auf die Größe eines Menschen. Auch: "Latzensecker"!

Malörche
Ursprünglich: Unglücksfall! Im Kölschen ist mit diesem "Unglück" aber eher ein uneheliches Kind gemeint.

Mömmesfresser
Hiermit ist ein absoluter Geizhals gemeint, der lieber seinen Nasenschleim ist, als etwas Geld für das Essen auszugeben.

Prinzrabau
Ein "Rabau" ist ein roher, schamloser und rücksichtsloser Schuft. In Verbindung mit Prinz ist dieser unliebsamer Zeitgenosse auch noch gewalttätig. Ein Einzelfällen kann es sich jedoch auch um einen Kosenamen für einen kleinen, schelmenhaften Jungen handeln.
Prummebützer, PrummestricherWenn man das Wort "Prumm" (also Pflaume) sehr vulgär als Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsteil sieht, ist hier natürlich eigentlich recht harmlos ein Mann gemeint, der jeder Frau hinterherjagt.

Rabau
Gemeint ist ein gewalttätiger Mensch, also ein absoluter Wüstling. Es gibt im Kölschen aber verschiedene Abstufungen: Der "kölsche Rabau" ist eigentlich einer ganz normaler Kölner, der lediglich sehr ausgelassen und übermütig ist und ständig den Schalk im Nacken hat. Das "Rabäuche" bezeichnet den Nachwuchs dieses etwas rücksichtslosen Menschen. Der "Prinzrabau" allerdings treibt es mit der Gemeinheit und Rücksichtslosigkeit definitiv zu weit.

Rievkoochejeseech
Wörtlich: Reibekuchengesicht. Bezeichnung für jemanden, dessen Gesicht sehr rauh und pockennarbig ist und hier mit einem Reibekuchen verglichen wird.

Sabbelschnüss
Solche eine Person schwatzt, ohne vorher nachgedacht zu haben. Dies kann für diese Person manchmal schon auch gefährlich sein. Auch: "Schwadschnüss, Seiverbaat, Seivermuul".

Schavuenaanjeseech
Menschen, die ein sehr verrunzeltes Gesicht haben.

Schlabberbotz, -janes, -tünnes
Diese Herren müssen sich beim Essen ständig bekleckern und sollten dementsprechend lieber ein Schlabberlätzchen verwenden.

Schlamp, Schlampamp
Bezeichnung für eine Frau, die von Kopf bis Fuß so unordentlich aussieht, daß man davon ausgeht, daß es bei ihr zu Hause ähnlich aussieht, was sich auch immer bewahrheitet.

Sprirjitzjesmächer
Bezeichnung für einen Menschen, der immer nur Dummheiten im Kopf hat und diese zum Leidwesen anderer auch noch ausführt.

Stenz
Ursprünglich wird hier ein Zuhälter bezeichnet. Heutzutage werden so aber auch Yuppies mit Designer-Klamotten, Rolex und Notebook genannt.

Trampel, Trampeldeer
Menschen, denen am laufenden Band Mißgeschicke passieren, weil sie so ungeschickt und tollpatschig sind, werden gerne so bezeichnet.

Tünnes
Neben dem "Schäl" die andere Hälfte des bekannten Kölner Duos. Der "Tünnes" ist ein etwas dumm erscheinender, nicht gerade die Arbeit suchender, gutmütiger, manchmal etwas ironischer und alle Annehmlichkeiten des Lebens liebender Mann.

Tütenüggel
Bezeichnet einen unreifen, läppischen Mann, einen absoluten Waschlappen.

Windbüggel
Wörtlich: Windbeutel. Bezeichnet einen Schaumschläger, der, wenn seine Lügen aufgefallen sind, verschwindet, wie der Wind.

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