NEUE UND JETZT ERST ANGEBOTENE ARBEITEN DES MEISTERSCHÜLERS JÜRGEN SCHMITT: MALEREI; FOTOGRAFIE;FOTOÜBERMALUNG

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NEUE UND JETZT ERST VERÖFFENTLICHTE ARBEITEN VON JÜRGEN SCHMITT


Anfrage

"SCHUHE" nach van Vincent Gogh,2003,

Mischtechnik mit Collage auf Packpapier.

In Privatbesitz


Einer passionierten Schuhsammlerin geht es eher darum, sie zu besitzen als sie zu kaufen. Deshalb kaufen Frauen immer wieder neue Schuhe, auch wenn sie nur wenige davon wirklich anziehen. Und aus dem gleichen Grunde würden sie sich auch von einem Schuh, den sie wirklich mögen, niemals trennen, selbst wem er völlig untragbar ist. Seit alters her sind Schuhe Ausdruck des Ansehens und Wohlstands der Trägerin. Die Aristokratinnen des frühen 19. Jahrhunderts schmückten sich mit hauchdünnen Brokatslippern, während die Hausmädchen bei der Arbeit kräftige Lederstiefel anhatten, Die Goldsohlen-Sandalen römischer Kaiserinnen, die Pumps mit roten Absätzen, die man am Hofe Ludwigs XIV- trug, und die Gucci-Slipper unserer Tage sind allesamt Visitenkarten, die Wohlstand und sozialen Status verraten. Und nicht nur die Sozialgeschichte spiegelt sich in Schuhen, sie sind auch Dokumente unseres eigenen Lebens - Marksteine, die eine bestimmte Zeit, einen Ort, ein Gefühl ins Gedächtnis rufen. Als Erinnerungsstücke an den Tag, an dem sie getragen wurden, bewahren Schuhe Vergangenes, sie beschwören lebendige Erinnerungen herauf wie ein Fotoalbum - der winzige erste Schuh eines Kindes, für alle Zeiten in Bronze festgehalten, oder ein Paar Brautschuhe in der Schachtel, in der sie geliefert wurden. Die Anziehungskraft neuer Schuhe ist nicht in Worte zu fassen. Wir verlieben uns auf den ersten Blick in einen Schuh, lassen uns vom Schwung eines Absatzes, von der sinnlichen Kurve eines Spanns verführen. Eine kokette Schleife, Perlenstickerei wie Zuckerguss - das sind Reize, denen man nicht widerstehen kann. Ein Impulskauf im Schuhgeschäft hat nichts damit zu tun, dass man neue Schuhe braucht – was einen schwach werden lässt, ist einfach die Verlockung, mit einem neuen Schuh in eine neue Persönlichkeit zu schlüpfen. Ein alter Schuh mag Vertrauen einflößen, aber er hat nichts Verlockendes. Eine Birkenstock Sandale mag Erholung für die Füße sein, doch ein ausgefallener hoher Schuh verspricht Sex-Appeal und Abenteuer.


"SCHUHE" nach van Vincent Gogh,2003,

Mischtechnik mit Collage auf Packpapier.

Privatbesitz


Koffer für die letzte Reise,2005 Objekt


Objekt für eine Aktion der Privaten Trauerakademie Fritz Roth

" In der Zusammenstellung von Kreuzigungsfigur und gedrehten Säulen (Koffer außen) mit Fundstücken des Alltags (Koffer innen) wie Gasmaske, Pinsel, Palette, Tafel, Gebetbuch, Kompass wird die Botschaft von "Gekreuzigten" lebendig, der geschundene, gefolterte Mensch steht vor uns". Viele für Schmitt lebenswichtige und symbolträchtige Gegenstände haben im Koffer ihre Funktion verloren. Die Kabelführung der Maschinen-Schutzsicherung läuft falsch, die Tafel ist beschriftet, es gibt keine Kreide mehr, Zifferblatt und Gasmaske funktionieren nicht. Das Gebetbuch ist mit Draht umwickelt und kann nicht mehr geöffnet werden. Ein toter Vogel sitzt auf dem Buch und schaut zur Tafel, deren Schriftbild verwaschen und fast unleserlich ist. Auch der 2. Vogel sitzt tot auf dem Rand der Tafel und blickt zur Schieferplatte. Die Verbanddose, deren Inhalt Wunden schützen und bedecken soll, ist zerdrückt. Das Brikett soll Wärme spenden, aber es fehlen die Zündhölzer. Der Pinsel zum Malen, fast unbrauchbar. Die Palette klebt fest am Kofferboden, ebenso wie der zerquetschte und mumifizierte Frosch. Nur der Kompass, Symbol für die Orientierung, funktioniert, aber wofür brauche ich den Inhalt des Koffers, wenn alles für die letzte Reise so hoffnungslos ist? Zur Not wird er geschlossen, dann bleibt aber noch der Blick auf das Kreuz?…“


"Ein Koffer für die letzte Reise“ – so der Titel des Kunstprojektes – fordert auf, sich zu besinnen: Auf die Endlichkeit jeden Lebens, auf die Notwendigkeit der Identifikation des individuell Wesentlichen. Insgesamt 100 Bürger dieses Landes – Frauen und Männer, alte und junge, Künstler und Handwerker, Prominente und Nicht-Prominente – forderte die Trauerakademie im Juli 2005 persönlich auf, den Koffer zu packen, der sie auf der Reise aus diesem Leben begleiten könnte.
Was werden die identischen Koffer letztlich enthalten? Sind es ähnliche oder völlig unterschiedliche Dinge? Sentimentales oder Praktisches? Erinnerung oder Ausrüstung?
Die Idee klingt verrückt: Ein Bestatter kauft 100 Koffer und bittet die unterschiedlichsten Menschen, einen dieser Koffer zu packen – und zwar für die eigene letzte Reise! Denn irgendwann wird jeder einmal diese sprichwörtlich letzte Reise antreten. Ein spannendes Experiment – ein Test auf die Vergänglichkeit. Was wollen Menschen aus diesem Leben mitnehmen – welche Gegenstände, Erkenntnisse, Lebenserfahrungen? Was war, was ist ihnen wirklich wichtig?
Der Inhalt der Koffer wird im Moment fotografiert und im Rahmen einer Ausstellung im »Haus der menschlichen Begleitung« in Bergisch Gladbach präsentiert. Auch wird es ein Buch über die Koffer und die Menschen, die sie gepackt haben, geben. Vernissage und Buchveröffentlichung sind für Mitte 2006 geplant.br>TRAUERAKADEMIE

"Sicher" Mischtechnik, Collage, aufgeklebtes Drahtpferd.

(Privatbesitz Berlin)




"Großes Stilleben"
Acryl auf Karton (ca 68 x 98 cm)

(reserviert)