JÜRGEN SCHMITT DIE FOTOÜBERMALUNGEN DES MEISTERSCHÜLERS

MALEREI-ZEICHNUNGEN  DRUCKGRAFIK FOTOÜBERMALUNGEN OBJEKTE KATALOGE NEUE ARBEITEN

BIOGRAFIE AUSSTELLUNGEN KUNSTKARTEN KUNSTLINKS PRESSEBERICHTE KONTAKT GÄSTEBUCH STARTSEITE

 

FOTOGRAFISCHE ARBEITEN UND FOTOÜBERMALUNGEN VON JÜRGEN SCHMITT (KLEINE AUSWAHL)


"Schmitts Fotoübermalungen sind ja eigentlich sehr oft Vanitas-Bilder, in denen das Schöne mit dem Vergänglichen zusammengesehen wird. Allerdings ist das Schöne erst durch Sensibilisierung jenseits der Realitätsoberfläche erkennbar, neu zu sehen als Textur von möglichen Gemälden."

Anfrage

Ulrich Bergmann in der Ausstellungseröffnung Burghaus Stollberg1.5.1988


"INTRODUCIONE"
(Schloss Augustusburg Brühl)


Fotoübermalung,1988.
"Ein beziehungsreicher Titel, der dazu dient, die Absicht einer ursprünglich auf einer Plakatwand dargestellten jungen Frau in aufreizender Pose zu charakterisieren, die zu eindeutig sexuellen Vorstellungen Anlass geben soll.Dieses Provokante, Eindeutige verwandelt sich im Werk des Künstlers grundlegend.
Wir sehen nunmehr eine junge Frau,an einer Mauer stehend, von Architekturzitaten des Brühler Schlosses umgeben und den Blick in die Ferne schweifen lassend..."
Text:Dr.Kerstin Kühnast-Leimeister


"STERNENNACHT" (nach van Gogh),

Fotoübermalung
..."Der Künstler greift hier ein gerade in der Fotografie und vor allem in der Werbung geläufiges Motiv auf, die Vermarktung des Weiblichen, insbesondere ihres Körpers. Die Frau wird zum Objekt, zur Puppe, zum Abziehbild.
Text: Dr. Kerstin Kühnast-Leimeister


"Marion1" (Italien),


Fotoübermalung
"Zart und zerbrechlich erscheint der Frauenakt. Eingebettet in ein feines Gespinst aus fragilem Gewebe und umschmeichelt von lichten Farbwolken wird der nackte Körper dargeboten."
Text: Dr.Kerstin Kühnast-Leimeister


"FAHRRÄDER"Amsterdam,

Fotoübermalung
"Die Momentaufnahme gerät in Bewegung, verselbständigt sich, denn der Betrachter erkennt die Merkmale des Vergehens und Werdens, die nicht so recht in einen Schnappschuss passen wollen."
Aachener Volkszeitung,29.4.1988


"KÖLNER DOM"

Fotoübermalung


"HOMMAGE A CHRISTO"

Fotoübermalung
Die Übermalungen der Fotos durch den Künstler Jürgen Schmitt beweisen einen starken bildgestaltenden Willen. Er treibt die Übermalungen oft soweit, dass die fotografierten Gegenstände fast verschwinden, und so ist das Foto am Ende als Strukturvorgabe für das eigentlich malerische Bild gemeint.
Text:Ulrich Bergmann


"ÜBERWINDUNG DER TRADITION"

Fotografik und Collage.
Der Titel hilft , sagt aber nicht alles. - Ganz offensichtlich spielt das altmodische, in drei Stücke zerrissene Foto dreier porträtierter Frauen auf die eine Seite der Wirklichkeit an, die Schmitt als Cliche attakiert: in der nichtssagenden frontalen Typisierung der Porträtfotografie sehen die drei Frauen im Grunde alle gleich aus.Das Foto, dass als Ansichtskarte diente, ist zerrissen, und insofern ist ein willentlicher Bruch mit der Tradition des kameraoptischen Realismus dargestellt- der fotografische Realismus wird in seiner Einseitigkeit und Hohlheit entlarvt.Die elliptische Überwölbung verstärkt formal die Geschlossenheit der drei Foto-Trümmer, die sich immer noch an der festen- aber im Gegensatz zu den konkreten Porträts abstrakten Struktur einer N-Form orientieren. Der Bruch mit der realistischen Abbildung überwindet also den einseitig konkreten Realismus, indem die Porträtfetzen in einen neuen Kontext gestellt wwerden, der abstrakt strukturiert ist...Die Überwindung der Tradition in künstlerischer Hinsicht bedeutet keinen vollständigen Bruch, sondern bewahrt das Alte in erweiterter Sichtweise..."




"ORANGERIE BRÜHL":

Fotoübermalung,Fotografik,
"In diesem Bild spielt Schmitt mit Surrealistischem.Diesmal liegen Tüllstoffe auf dem Rasen vor der Fensterflucht.Die dergestalt enthüllte Orangerie des Brühler Schlosses gleißt in grellem, unwirklichen Licht.Das Licht bedeckt wie Schnee das Dachsäulengeländer.Die faltigen Tüllbahnen verdecken die Grasfläche, als wolle Schmitt in einer ironischen Hommage an Christo die Beliebigkeit des Verfremdungsprinzips entlarven."

Beide Texte:Ulrich Bergmann, Bonn


"JOSEF BEUYS MIT ROSE":

Fotoübermalung,Fotografik, Verfremdung

"Das Portrait wird nicht zum Bild im Sekundenbruchteil der Belichtung. Prozesse der fotochemischen Umwandlung, der Übermalung, des Druckens verlängern den Vorgang des Porträtierens. Dies schafft eine Menge Freiraum, worin sich die persönliche Poesie des Fotografen entfalten kann."
Stollberger Nachrichten,30.4.1988

"STUHL IN VENEDIG":

Fotoübermalung,Fotografik, Verfremdung.
" Schwebend, hochschießend oder stürzend- Chaos und Ordnung in der Schwebe. Das Über-Mal-Foto kaum lesbar:Struktur-strenge und intuitionistische Auflösung halten sich die Waage. Fotos werden Bilder,Gemälde,Gemalte Fotos,fotografierte Gemälde, alles fließt ineinander.Erosionen, das werdende Chaos zerbricht und wird neue Form"
Text:Ulrich Bergmann

"FENSTER IN VENEDIG":


Fotoübermalung,Fotografik, Verfremdung
"Das Fenster von Venedig verschwimmt zu abstrakteren formen in der Solarisationstechnik. das Fenster des Südens ist aufgelöst in Strukturen, will wiedergefunden werden, gedeutet werden als Öffnung zu einem Theater des Alltags:Zustand contra Tragödienhandlung. Formen. Röhren-Korrespondenz. Fassade als Form, Form als Mythos des Alltags."..."Schmitt findet in seinen Fotoübermalungen künstlerische Selbstverwirklichung und neue Orientierung; er strebt die extreme Nutzung der Möglichkeiten beider Medien an:Fotografie und Malbild."

Text. Ulrich Bergmann


"KIRCHE-WESSELING":

Fotoübermalung,Fotografik, Verfremdung
"Technische Unschärfe ist gewollt, um die Nähe zur Malerei zu erhalten oder gar neu zu suchen;nebenbei aber auch, um die falsche Ästhetik der handwerklichen Perfektion als unkünstlerisch zu entlarven. oder um der Vanitas-Intention durch Verschleierung noch mehr Ausdruck zu verleihen."
Text:Ulrich Bergmann


"ALTE FLASCHEN"


Öl über Farbfotografie.
Privatbesitz.
"Es geht Schmitt um die Poetisierung des Vergänglichen- und damit um die Liebeserklärung an das bunte Leben, das seine Transzendierung nur erfahren kann in der Kunst selbst, indem die kleinen Dinge aus der Wirklichkeit, in der sie tausend Erneuerungstode sterben, in die Ideen-Sphäre der Wandlungsmythen aufgenommen werden. Der Alltag als Mythos, die mythische Kraft in den kleinsten Dingen"...
Text:Ulrich Bergmann

"Mona Lisa" Venedig:

Fotoübermalung,Fotografik, Verfremdung.
"Kupferschüssel auf einem Stuhl, aufgenommen vor einem Antiquitätengeschäft in Venedig und angelegt als Tryptichon: Die sakral-goldene Schüssel in der Mitte wird umrahmt von Fenster und Tür. Vertikale Dreiheit. das Frauenportrait, Foto im Foto, erinnert an das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa.Vertikale Blauheit.Pythagoräisches Geheimnis."
Text:Ulrich Bergmann