Allgemein
Es gibt über hundert Rennmausarten der Unterfamilie Gerbillinae. Von der Gattung Meriones, zu der auch die Mongolische Rennmaus gehört, kennt man heute vierzehn Arten. Für die Mongolische Rennmaus sind viele Namen im Umlauf. Früher wurde sie ale Mongolische Wüstenrennmaus bezeichnet, wobei der Name eigentlich nicht zutreffend ist, denn Mongolische Rennmäuse sind Steppenbewohner. Im angloamerikanischen Sprachraum werden sie als "gerbils" bezeichnet, doch auch dieser Name ist nicht ganz passend, das sie nicht zur Gattung der Gerbillus, sondern zur Gattung Meriones gehören.
Im Deutschen findet man ebenfalls gelegentlich die Bezeichnung "Gerbil".
Meriones unguiculatus ist der zoologische Name der Mongolischen Rennmaus. Meriones ist griechisch und heißt "Krieger", unguiculatus ist lateinisch und bedeutet soviel wie "mit Krallen".
Martina Arnold & Manfred Lindner, Rennmäuse, © Augustus Verlag
Systematik
Ordnung |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung |
Mäuseverwandte (Myomorpha) |
Überfamilie |
Mäuseartige (Muroidea) |
Familie |
Wühler (Cricetidea) |
Unterfamilie |
Rennmäuse (Gerbillinae) |
Gattung |
Sandmäuse (Meriones) |
Art |
Mongolische Rennmaus |
Verbreitung |
Steppengebiete Zentralasiens |
Herkunft
Mongolische Rennmäuse sind Bewohner der Steppen und Halbwüsten der Mongolei und Nordchinas.
Die mongolische Rennmaus wurde erstmals am 14.April 1866 von dem französischen Biologen Abb David auf einer Reise durch die Mongolei entdeckt und 1867 benannt. 1935 sollen in der Ostmongolei 20 Paare eingefangen und in Japan erfolgreich weitergezüchtet worden sein. 1954 wurden die ersten Zuchtpaare in den USA exportiert und von dort 1964 nach England. Seitdem haben sie eine rasante Karriere als Haustiere gemacht, wobei sie in den USA und Großbritannien noch viel bekannter und beliebter sind als in Deutschland. In Deutschland wuchs der ursprünglich kleine Kreis der Rennmausliebhaber rapide, als die ersten Schecken zu bekommen waren. Ein wahrer Boom erfolgte in den neunziger Jahren, ausgelöst vom Auftreten weiterer neuer Farbvarianten.
Rennmäuse werden als tag- und nachtaktiv bezeichnet, Wach- und Schlafphase wechseln im Abstand von mehrern Stunden.
Sie sind hochsoziale Tiere, die in Familiensippen zusammenleben. Eine Sippe besteht gewöhnlich aus 15 bis 20 Tieren, einem Elternpaar und den letzten beiden Würfen.
Freilebende Rennmäuse ernähren sich vorwiegend von Samen, Wurzeln und Blättern, aber auch Insekten werden gerne vertilgt.
Martina Arnold & Manfred Lindner, Rennmäuse, © Augustus Verlag
Die Maus auf einem Blick
Sozialleben | Sippentiere |
Aktiv | Tag- und Nachtaktiv |
Gewicht |
80 bis 110 g |
Größe | 10 bis 12 cm mit Schwanz doppelt so lang |
Lebenserwartung | 2 bis 3 Jahre |
Körpertemperatur | 37 bis 39 °C |
Geschlechtsreife |
70 bis 85 Tage |
Paarungsbereit | rund ums Jahr |
Tragzeit | 23 bis 26 Tage |
Anzahl der Jungen | variiert, 4 bis 6 Jungen |
Geburtsgewicht | 2,5 bis 3 g |
Säugedauer | 21 bis 30 Tage |
Würfe pro Jahr | varriert bei Käfiggröße |