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Die 14 Heiligen

Wie in anderen Religionen wurden auch im Christentum schon in frühester Zeit Menschen, meist nach ihrem Tod, wegen ihrer Glaubenstreue in besonderer Weise verehrt. So entstand ein Kult um Märtyrer und gottergebene Männer und Frauen, die den Christen Vorbilder und Fürsprecher bei Gott waren.
Im Mittelalter, in einer Zeit größter menschlicher Nöte und Gefahren, kam es zur Bildung einer Gruppe von Heiligen, die in besonderer Weise als Helfer angerufen wurden. Es waren allesamt Heilige, die aus der Ostkirche hervorgegangen sind. Bis auf eine Ausnahme erlitten sie den Martyrertod.

Die Kunde von den unbekannten Heiligen aus dem Orient gelangte im Mittelalter durch die Kreuzfahrer in den Westen. Seit wann es eine Nothelferverehrung in unserer Heimat gibt, ist nicht genau zu sagen. Erste Anfänge des Nothelferkultes lassen sich um 1300 in Regensburg nachweisen. Als geschlossene Gruppe sind uns die Nothelfer in Regensburg erst um das Jahr 1400 bekannt. Wie die uns bekannte Gruppierung der Nothelfer entstand, ist nicht hinreichend erforscht. In den Namen der Nothelfer kommt aber eindrucksvoll die große Schutzbedürftigkeit des mittelalterlichen Menschen zum Ausdruck.

Doch wie kam es gerade zur Bildung einer Gruppe mit vierzehn Heiligen? Die Zahl 14 ist sicherlich nicht zufällig gewählt worden. Sie ist voller Symbolik und auch Mystik und in vielen Religionen eine heilige Zahl. In 14 steckt zweimal die Zahl 7, und sieben ist eine heilige Zahl, was sich in den 7 Gaben des Heiligen Geistes ausdrückt. es gibt 7 Wochentage, 7 freie Künste, 7 Tugenden und 7 Seligpreisungen. Jesus kam auf 14 Kreuzwegstationen zum Berg Golgatha.
Die heutige Gruppe der vierzehn Nothelfer war lange Zeit nicht ganz fest. Je nach Gegend wurden einige Heilige ausgewechselt, meist Dionysius und Cyriakus. An ihre Stelle traten regional Nikolaus, Leonhard, Rochus, Sebastian, Wolfgang und Magnus.

Die vierzehn Heilige mit ihren Attributen sind:

Achatius Dornstrauch, Kreuzesbalken
Barbara Hostienkelch, Turm und Schwert
Bischof Blasius brennende Kerze
Christophorus Baum in der Hand, Jesuskind auf den Schultern
Cyriakus als Diakon mit gefesseltem Drachen
Dionysius als Bischof mit abgehauenem Kopf in der Hand
Erasmus als Bischof mit aufgewickelten Ankertauen auf einer Schiffswinde
Eustachius als Jäger mit Hirsch, Kreuz im Geweih
Georg als Ritter mit weißer Fahne (rotes Kreuz), den Drachen bekämpfend
Katharina mit zerbrochenem Zackenrad und Schwert
Margareta mit Drachen und Stabkreuz
Pantaleon langer Mantel, Hände aufs Haupt genagelt
Vitus als Jüngling mit Ölkessel
Ägidius (einziger Nichtmärtyrer) als Abt mit Hirschkuh

Um eine Heiligendarstellung zu kennzeichnen, wurden im Mittelalter Inschriften mit dem Namen beigegeben. Und weil nur wenige Menschen lesen konnten, gab man den Heiligen bestimmte Kennzeichen und Attribute bei. So konnten die Menschen die Heiligen an ihrer Kleidung oder speziellen Gegenständen erkennen.
Die Nothelfer sind auch oft mit der Gottesmutter in ihrer Mitte dargestellt. Ihr Kult war Lieblingsandacht des Volkes, in der sich alle Nöte und Anliegen aussprachen.


Literatur:
� Albert Bichler: Die 14 Nothelfer. Pattloch-Verlag
� Otto Wimmer: Verehrung von Heiligen als Nothelfer. Tyrolia Verlag