Die Stadt
im Grünen
Calbe(Saale) wird zu
Recht "Stadt im Grünen" genannt; sie ist umgeben von einer Reihe geschützter
Biotope, von Wiesen und Hainen, von schilf- und dickichtumrandeten Teichen und
Weihern; nahe dabei die grünen Niederungen der weitgeschwungenen Saalebogen -
und auf der anderen Seite die sanften Endmoränenhügel des bewaldeten
Wartenberges.
Eines der reizvollen
Gebiete ist die Landschaft am nordwestlichen und nördlichen Rand der Stadt. Hier
befand sich im späten Mittelalter die verlassene Dorfstelle "Gribehne". Einige
Flurnamen erinnern noch an diese so genannte Wüstung.
Landschaft am nördlichen Rand
von Calbe
- hier könnte einmal das verschwundene Dorff Gribehne gestanden haben
Dicht an der
Schlossvorstadt und damit an der schützenden Stadtmauer gelegen, war der
ökonomisch-soziale Sog in Richtung prosperierender Stadt für die im
14.Jahrhundert unter einer starken Absatzkrise und unter Preisverfall, aber auch
unter feudalen Lasten leidenden Dorfbewohner so stark, dass das Dorf bald
verfiel. Nur der Name der Gegend erinnert noch an das verschwundene Dorf Gribehne.
Einer der "Gribehner Teiche"
Mit dem Einzug der industriellen Revolution
in Calbe vor 150 Jahren wurde auch nördlich der Stadt Braunkohle zum Betrieb der
Dampfmaschinen gefördert. Von 1854 bis etwa 1864 betrieben hier die
Tuchfabrikanten Gebrüder Nicolai und andere Aktionäre die Gruben "Emma" und
"Charlotte". Wegen zu intensiv eindringenden Grundwassers mussten die Anlagen
bald aufgegeben werden. Das Erdreich sackte in die verlassenen Stollen ein, und
das in die entstandenen Löcher nachlaufende Wasser bildete das heute unter dem
Namen "Gribehner Teiche" bekannte Gewässer- und Sumpfgelände.
Blühender Wasserdost (Eupatorium
cannabinum)
|
|
Gribehner Teiche im Winter (1.1.2003) |
Wegen des im
Grüngürtel um Calbe herum anzutreffenden Artenreichtums an Pflanzen und Tieren,
besonders wegen der vielen Vogelarten, gibt es in diesem Terrain
geschützte Biotope. In dem Gewässer-, Hain- und Sumpfbereich haben viele
Greifvogel-, Singvogel- und Sumpfvogelarten einen Standort gefunden.
|
|
|
Eine der ansässigen Schwanenfamilien |
Sumpfmeise (Parus palustris) |
Junger Habicht (Accipiter gentilis) |
|
|
Gänsesäger (Mergus merganser) |
Haubentaucher (Podiceps cristatus) |
|
|
Haubentaucher im Gegenlicht |
Rohrweihe (Circus aeruginosus) |
|
|
|
|
|
Grashüpfer (Chortippus biguttulus) |
Nutzfläche zwischen der
Bahnlinie Calbe/West-Calbe/Ost und den Gribehner Teichen
Gehölz an der Bahnlinie
Calbe/West-Calbe/Ost
Alter west-östlicher Weg
zwischen den Gribehner Teichen
Auch die 1864 etwa 3
km nördlich davon errichtete Grube "Alfred", die im 19.Jahrhundert bedeutendste
Braunkohlenförderanlage im Calbenser Gebiet, ereilte 1915 das gleiche Schicksal
wie ihre Vorgängerinnen. Auch hier sank nach der Stilllegung das Erdreich ein und
bildete die Teichlandschaft, die heute als Wanderareal und Anglerparadies
genutzt wird. Ein Rest der alten Wirtschaftsgebäude ist erhalten geblieben und
wird teilweise im Tornitzer Ortsteil "Grube Alfred" noch genutzt.
Idyllischer Tümpel im Bereich
der ehemaligen Grube "Alfred"
Anglerparadies
... und weil
sie so schön sind, gleich noch zwei Motive von der Grube-Alfred-Teichlandschaft
So,
und nun ist Schluss!
Mit diesen kleinen Einblicken ins Innere und Äußere der sehr alten Stadt Calbe
verabschiede ich mich vorerst recht herzlich von Ihnen.
Für Hinweise und Meinungen wäre ich Ihnen dankbar,
Ihr Dieter H. Steinmetz
(Denken Sie an ein eventuelles Lesezeichen!)
Auf historischer Spurensuche - Ein
Stadtrundgang in Calbe an der Saale:
http://calberundgang.kilu.de/
Geschichte der Stadt Calbe/Saale
http://www.oocities.org/de/calbegeschichte/index.html
Eine der schönsten und
einflussreichsten Frauen im Europa des 17. Jahrhunderts stammte aus Calbe an der
Saale:
http://www.oocities.org/de/steinmetz41
Es
folgen noch ein Glossar und einige
Literaturhinweise!
zurück
weiter
|