Internationaler Frauentag

Internationale Frauentag geht auf eine Initiative der deutschen Feministin und Sozialistin Clara Zetkin beim internationalen sozialistischen Kongress im August 1910 in Kopenhagen zurück. In Deutschland war der Frauentag von Anfang an ein Tag der sozialistischen Frauenorganisationen.

Schon beim ersten Mal, am 19. März 1911, wurde er mit 40 Veranstaltungen und 45.000 Teilnehmern in Berlin begangen. Auch in Österreich, der Schweiz und Dänemark fand der Frauentag statt. 1912 kamen Schweden, Frankreich und Holland dazu und 1913 Russland und die Tschechoslowakei. In den USA demonstrierten vor allem Arbeiterinnen gegen harte Bedingungen und karge Löhne.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 bereitete den Veranstaltungen zum Frauentag ein vorläufiges Ende. 1917 führte das Kriegselend zu Unruhen; Arbeiterinnen forderten "Brot und Frieden". Besondere Bedeutung sollte der Aufmarsch russischer Frauen in St. Petersburg - nach dem damals in Russland geltenden Kalender am 23. Februar, nach heute gültiger gregorianischer.

Russland geltenden Kalender am Zeitrechnung am 8. März - für den Ausbruch der Revolution erhalten. 1921 wurde der 8. März auf Beschluss der 2. kommunistischen Frauenkonferenz in Moskau als internationaler Frauentag festgelegt, wieder auf Initiative Clara Zetkins.

In Deutschland hatten die Sozialdemokratinnen mit bürgerlichen Frauenstimmrechtsverbänden im November 1918 das Stimmrecht für Frauen erstritten. In den 20er Jahren litten die Menschen unter dem Elend der Weltwirtschaftskrise. In der Zeit des nationalsozialistischen Regimes war der Frauentag verboten.

In der Nachkriegszeit begingen ihn besonders die kommunistischen Staaten Europas als Tag der Befreiung der Frauen. Laut der herrschenden Ideologie der DDR war der Sozialismus und damit die Gleichberechtigung erreicht. Deshalb war der 8. März als Frauen"kampf"tag nicht mehr nötig, und er wurde dann zum Frauentag ohne Kampf und ohne politischen Inhalt.

In Westdeutschland dagegen war das Interesse am Frauentag, der anfangs im Zeichen von Friedensdemonstrationen stand, verschwindend gering. Erst in den späten 60er Jahren wurde der 8. März von der jungen Frauengeneration wiederbelebt. Die Frauenbewegung kämpfte unter anderem für den straffreien Schwangerschaftsabbruch und die Einrichtung von Selbsthilfeprojekten. In der DDR fingen Frauen in den 80er Jahren wieder an, sich zusammenzuschließen und gegen die Verhältnisse zu protestieren.

Die Grundforderungen sind seit den Anfängen erhalten geblieben: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen, soziale Sicherung von Frauen, politische Gleichberechtigung und Frieden.