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Xanten, 

Archäologischer Park, seit 1974 bestehendes Freilichtmuseum mit den archäologischen Überresten der alten Römerstadt Colonia Ulpia Traiana (benannt nach Kaiser Trajan). Vermutlich um 100 n. Chr. gegründet, bestand sie bis ins 4. Jahrhundert. 

Sie lag nahe des Legionslagers Castra Vetera, das kurz vor Christi Geburt an einer strategisch wichtigen Stelle über dem Rhein, gegenüber der Einmündung des Flusses Lippe, errichtet wurde und u. a. Varus als Stützpunkt für den Auszug in die Schlacht beim Teutoburger Wald diente.

Nach den erfolglosen Feldzügen des römischen Kaisers Augustus zur Eroberung des rechtsrheinischen Germaniens wurde Vetera (mit etwa 6 000 Mann Besatzung) wie eine Reihe vergleichbarer Legionslager fester Bestandteil der römischen Grenzlinie (Limes). 

Die antike Römerstadt des Archäologischen Parks in Xanten, die beim Abzug der Römer eine Fläche von 73 Hektar umfasste und 10 000 Einwohner hatte, entstand aus einer Siedlung der einheimischen Cugerner, in der sich mit der Zeit auch Bedienstete des Legionslagers sowie römische Veteranen niederließen. 

Auf dem Reißbrett entworfen, war sie durchzogen von einem heute noch erkennbaren Netz rechtwinklig verlaufender Straßen und umgeben von einer hohen Mauer mit Toren und Türmen (teilweise rekonstruiert) sowie einem vorgelagerten Grabensystem als Hindernis für Angreifer. 

Dahinter lagen Wohnhäuser, Tempel, Verwaltungsgebäude, Thermen und ein großes Amphitheater, deren Überreste den Archäologischen Park bilden. 

Da die Steine der Römerstadt im Mittelalter zum Bau von Xanten verwendet wurden, mussten Türme und Tore sowie das Amphitheater auf den alten Fundamenten rekonstruiert werden. 
 

Vor dem östlichen Stadttor gab es einen großen Rheinhafen, der heute trocken liegt. 

1974 und 1976 wurde dort bei archäologischen Untersuchungen eine Säulentrommel gefunden; eine weitere Säulentrommel lag vor der hölzernen Hafenbefestigung und markiert heute das bei den Grabungen ebenfalls freigelegte südliche Ende des befestigten Hafenkais. Möglicherweise war sie Teil einer hohen Leuchtfeuersäule an der Hafeneinfahrt.


 



Gabriele Fritzsche 2003/2005
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