Juni 2005

 

 

 

Erstes Erkundschaften von Australien (11-17. Juni)

Unser erster Australischer Urlaub hat uns Richtung Cairns zum Great Barrier Reef gefuehrt. Die Gegend ist fuer Regenwaelder, Krokodile, Korallen, Quallen und kleine bunte Fische (tauchen/schnorcheln) bekannt.

Beinahe waeren wir gar nicht los gekommen da sich Martin mal wieder nicht von seiner Arbeit trennen konnte und bis zur letzten Sekunde gearbeitet hat. Ich habe mich schon zuhause die Woche im Regen gesehen statt in der warmen Gegend von Cairns. Bis nach Cairns fliegt man von Melbourne aus 3.5 Std so dass wir gegen 18 Uhr am Samstag dort angekommen sind. Zum ersten Mal haben wir in einem Youth Hostel uebernachtet. Das war ein bisschen komisch als wir mit unseren 2 Samsonite Koffern in einem Rucksackhostel ankamen. Ich glaube wir waren die ersten die dort mit Koffern ankamen. Cairns ist eine ganz nette Stadt mit vielen netten Restaurants und einer Strandpromenade was uns echt ueberrascht hat da wir dachten Cairns ist so was wie ein Kuhdorf oder so.

Am naechsten Morgen kam dann gleich der erste Schreck als wir unser Leihauto abholen wollten. Wir hatten ein automatic gebucht, aber das hatten sie dann irgendwie nicht vorraetig so dass wir mit Gangschaltung fahren mussten. Martin ist ja schon seit 4 Jahren kein 5-Gang mehr gefahren, und ueber meine Schaltungskuenste in Deutschland letztens mag ich lieber auch kein Wort verlieren. Nachdem ich ja immerhin die letzten Jahre noch mehr gefahren bin als Martin lag es also an mir die Karre durch Cairns mit seinem Linksverkehr und vielen Ampeln zu steuern. Zum Glueck gab's auf dem ganzen Urlaub keine Berganfahrten denn die haette ich und das Auto hinter mir sicher nicht ueberlebt. Ging zwar etwas holprig an zu fahren, aber nach ein paar Ampelstops und km klappte das mit dem Schalten auch schon ganz gut so dass wir dann die 200 km nach Cardwell, unserem naechsten Aufenthaltsort gut gemeistert haben. Unterwegs mussten wir natuerlich gleich unseren ersten Urwaldstop machen. Martin hat mich auf einen Tropenwanderweg geschleppt wo natuerlich ausser uns kein Mensch unterwegs war, man durch Matsch und sonst was laufen musste, Moskitos gab's in rauhen Mengen, nicht zu erwaehnen die ganzen Tiere von denen wir keine Ahnung hatten was es fuer welche sind oder welche Pflanzen man besser nicht beruehren sollte wenn man ueberleben will.

In Cardwell haben wir 3 Tage auf einem sehr netten Campingplatz verbracht. Leider haben wir die erste Nacht kein Auge zugetan da sich 3 Nachbarmaedels aus England mit ein paar Kiwis angefreundet haben und die bis mitten in die Nacht geschaekert haben. Cardwell hatte den besten Sternenhimmel den wir je gesehen haben. Martin hat sich mit Sternenhimmelfotos versucht, aber die sind leider alle nichts geworden, man braucht wohl doch eine bessere Kamera als wir haben.

Nachdem wir unsere schlaflose Nacht ueberstanden hatten sind wir mit der Fahre 1.5 Std nach Hinchinbrook Island geschippert. Dort gibt es eigentlich nur 3 Sachen zu tun. Entweder man kann sich im einzigen Resort-Hotel der Insel einmieten wo man dann allerdings nicht ins Wasser kann da es dort Krokodile und Quallen im Meer hat oder man kann vom Hotel aus wandern. Sportlichere Leute fahren mit der Faehre zur Insel und machen dann eine 4-tages Wanderung mit Selbstverpflegung auf der Insel. Oder (das sind wir) man kann eine Tagestour buchen und sich mit der Faehre durch Mangrovensuempfe bis zu dem super entlegenen Strand Ramsay Bay fahren lassen wo man dann 1 Std Aufenthalt hat; von dem gleichen Strand geht auch die 4-Tages Wanderung ab. Auf unserer Faehre (die uebrigens nur morgens zur Insel und nachmittags wieder zurueck faehrt) waren nur 15 Leute. Vier Amis sind im Resort abgestiegen, vier Paare hatten Riesenwanderrucksaecke dabei um die grosse Tour zu machen und dann ein Texaner und wir mit der Tagestour. Also viel los ist da nicht auf der Insel. Nach der einen Stunde steigt man wieder ins Boot um an einem anderen Teil der Insel rausgelassen zu werden wo man, wenn man nicht von 0.5 m grossen Reptilien angefallen wird, 5.3km durch den Urwald bis zum Resort zurueckwandern kann. Am Resort kann man dann entweder in den eiskalten Swimming Pool springen, wenn man mutig ist kann man auch ins Meer steigen um Bekanntschafft mit obig genannten Crocs oder Quallen zu machen oder man nimmt einfach einen drink an der Hotelbar und laesst sich einen Eisbeutel fuer kapputte Knie (ich!) geben. Am Nachmittag ging es dann wieder mit der Faehre zurueck nach Cardwell. Nachdem sich in Cardwell die Fuechse gute Nacht sagen und es kulinarisch gesehen ein nightmare ist dort zu essen, sind wir abends noch mit dem Auto 56 km einfach gefahren um etwas halbwegs nettes Essbares zu bekommen.

Nach dem Naturtag des Vortages haben wir erstmal einen Faulenzertag eingelegt und sind einen 26km Rundweg im Wald von Cardwell gefahren. Ihr habt ja oben schon unser Autochen gesehen mit seinen winzigen Reifen. Nun stellt euch mal vor dass das kleine Autochen die 26km auf einer Strecke gefahren ist die eigentlich nur mit 4 WD gefahren werden sollte oder mit einem Auto wie diesem. Abends haben wir dann ein BBQ am Zeltplatz gemacht und da es beim Zelten abends meist nicht so viel zu tun gibt, man aber auch nicht um 8 Uhr ins Zelt klettern will sind wir halt mal wieder 75 km einfach gefahren um einen drink zu nehmen und ein Stueck Kaesekuchen zu essen. Was man nicht alles macht im Urlaub. 

Am darauffolgenden Tag sind wir Richtung Port Douglas im Norden von Cairns aufgebrochen. Stundenlang faehrt man an Zuckerrohrplantagen und Bananenfeldern vorbei. Unterwegs haben wir die Milaa Milaa Wasserfaelle besucht und sind eine ziemlich kurvenreiche Strecke gefahren die dem Highway No. 1 in California aehnelte. Fuer die 300 km Strecke haben wir den ganzen Tag gebraucht. Mit den Kurven kommt man doch nicht so gut vorwaerts. Port Douglas ist eine relativ elitaere Stadt mit vielen leckeren kleinen Restaurants (was fuer eine Wohltat nach der kulinarischen Cardwell Misere!), wo die etwas besser betuchten absteigen. Wir haben uns dann nach den drei Tagen zelten fuer 2 Naechte in einem Studioresort einquartiert.

An unserem vorletzten Tag haben wir eine von Aborigines gefuehrte Tour durch den Regenwald gemacht wo der Aborigine erklaert hat was die Flora und Fauna der Gegend ist und welche Pflanzen giftig sind und was man so im Regenwald essen kann. Ich wuerde trotzdem verhungern denn rohe Mehlwuermer stehen nicht so auf meiner Lieblingsspeisekarte. Eine aus unserer Truppe hat doch tatsaechlich eine rohen Mehlwurm unterwegs angeknabbert um zu sehen wie der schmeckt. Yuckk!. Nachmittags hat Martin seine ersehnte Schnorcheltour gemacht. Dazu ist er mit einem Speedboot das mit 80kmh ueber das Wasser schiesst in 20 min zu einer Insel vor Port Douglas gefahren wo es gute Schnorchelmoeglichkeiten gibt. Dann hatten sie 1 Std Zeit um viele bunte Fische und Korallen zu sehen. In der Zeit habe ich mich mit einem Body Scrub (der Ruecken und die Beine werden mit Salzkoernern massiert) und Gesichtspflege verwoehnen lassen. Jedem das Seine.

Da unser Heimflug erst Abends um 19 Uhr ging konnten wir den letzten Tag noch richtig ausnutzen und sind zum Daintree National Rain Forest gefahren. Der Daintree Forest ist ein riesiges Gebiet mit ueber 500km2. Um in das eigentlich schoene Gebiet zu fahren muss man von Port Douglas ca. 1 Std noerdlich fahren, dann mit der Faehre einen Krokodilfluss ueberqueren und dann nochmal 30 min durch eine megakurvig enge Strasse zum Visitor Centre fahren. Das Regenwald Visitor Centre hat 4 Spatzierwege und auch ein Baumhaus, wo einem ueber Kopfhoerer die verschiedenen Pflanzen und Tiere des Regenwaldes erklaert werden. Danach ging es wieder ueber die kurvige Strasse und die KrokodilFaehre zurueck auf die andere Seite des Flusses wo unser letztes Abenteuer anstand: Eine Bootstour um Crocs zu sehen.

Offensichtilich haben uns die Crocs nicht gefressen denn sonst haette ich ja nicht die website schreiben koennen. Im Winter, also momentan, kann das Boot bis auf 1.5 m zu einem Croc fahren ohne dass es ihn stoert.  Im Sommer sind die Crocs etwas gefraessiger und man sollte etwas weiter weg bleiben. Ausserdem haben wir unterwegs noch gruene Baumfroesche und  ein paar giftige Baumschlangen gesehen.

Wer alle unsere 110 Urlaubsfotos sehen moechte kann hier klicken.

 

Cuckoo Restaurant und Dandenong Ranges (24 Juni)

Ich habe ja schon immer gesagt "die spinnen die Amis". Jetzt muss ich mich korrigieren und sagen dass die Aussies nicht viel weniger spinnen. Oder vielleicht noch mehr, oder zumindest anders. Momentan ist naemlich Weihnachten hier Down Under. Oder zumindest ist es weihnachtlich dekoriert. Man kann ja keinen Schweinsbraten oder Truthahn im Hochsommer essen, da muss man ja auf die schlanke Linie achten. Und da es zwischen Juni und August hier Winter ist, kommen weihnachtliche Gefuehle eben zu dieser Jahreszeit heraus. Eigentlich steht es ja nirgends geschrieben dass es an Weihnachten kalt sein muss und verschneit, Jesus war ja auch auf Stroh und nicht im Schnee gelegen. Aber anscheinend waren ein paar Aussies von weihnachtlichen Dekorationen im Winter in der noerdlichen Halbkugel so begeistert dass sie das mit hierher gebracht haben.

Unsere Fahrt zu den Dandenong Ranges die etwa 1 Std ausserhalb von Mel sind hat uns in eine sehr touristische Gegend gebracht. Die Dandenong Ranges sind ein riesiges Naturpark Gebiet wo man in Waldgebieten wandern kann, oder um einen Stausee laufen kann oder ewig kurvige Strassen bis zu wunderschoenen Aussichten fahren kann. Und wenn man in die Gegend faehrt muss man natuerlich im Cuckoo Restaurant vorbeischauen. Das ist ein Oesterreichisches Lokal, super touri maessig sag ich nur, alle Bedienungen haben rote Dirndl an, es gibt leckeres Buffet. Wir sind kurz vor'm Ende des Nachmittagskuchenbuffets gekommen und konnten uns fuer $10 den Bauch mit Schwarzwaelder Kirsch Torte und richtigem Kaesekuchen vollschlagen. Lecker. Fuer euch ist das ja nichts besonderes aber fuer uns ist das eine echte Freude mal was zu essen was nicht nur deutsch heisst sondern auch so schmeckt. Das Cuckoo war natuerlich super weihnachtlich dekoriert wie sich das gehoert. Leider hatten wir keine Zeit zum dinner buffet zu bleiben, mal abgesehen dass wir ja schon Unmengen Schwarzwaelder gefuttert hatten, aber ich haette direkt mal Lust gehabt mir die Blaskappellenmusik am Abend anzuhoeren. Also macht euch darauf gefasst, die ersten die uns besuchen werden wohl zum Blasmusikabend mit uns gehen muessen.

Das stand auf der Cuckoo website:

"JUNE TO JULY

MID YEAR CHRISTMAS SMORGASBORD DINNER JUNE 24TH

MID YEAR CHRISTMAS SET MENU LUNCH"